Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jakob Maria Soedher
Heidenmauer

(3. Band Schielin)
Edition Hochfeld gebunden
ISBN 978-3981026887

Die Identität des Erschlagenen, den man an einem Montagmorgen im Spätsommer zwischen den alten Bäumen nahe dem Wasser findet, steht schnell fest. Es handelt sich um den Journalisten Günther Bamm.
Der Tatort, den Conrad Schielin und Lydia Naber vorfinden, gibt über eines sofort Auskunft: Der Täter war brutal und gezielt vorgegangen, und ein Raubmotiv spielte offensichtlich keine Rolle.
Die Ermittlungen führen Schielin zu einem Londoner Kunsthändler, der auf der Suche nach einem seit Kindertagen vermissten Gemälde ist, und in die Welt der Verwalter und Betreuer.
Zudem unterhielt Günther Bamm ein bizarres Verhältnis zu einer Lehrersfrau. Kann sie weiterhelfen? Und was haben die alten Publikationen des Professor Ludwig Armbruster zu bedeuten, die der Tote bei sich führte?
Fragen genug, um sich auf einsame Wanderungen mit Esel Ronsard zurückzuziehen und nachzudenken.
In seinem dritten Bodensee-Krimi erinnert unser Autor der historischen Person des Professor Dr. Ludwig Armbruster, dessen bewegtes Leben in die fiktive Handlung eingewoben ist.

Neugierig geworden? Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der Webseite des Verlages.

Rezension:
Auch Kommissar Schielins dritter Fall spielt wieder am Bodensee. Und wieder muss sich der Ermittler mit einem brutalen Mord beschäftigen. Ein Journalist wird erschlagen im Stadtgraben aufgefunden.

Um den Fall klären zu können darf sich Schielin diesmal mit Kunsthandel und Altenbetreuung beschäftigen. Also Themen, die einem Mordermittler eigentlich nicht so nahe stehen.

Auch in "Heidenmauer" gelingt es dem Autor, die Gegend um den Bodensee auf fantastische Weise in die Handlung mit einzubeziehen.
Er schafft damit eine Atmosphäre, die die Serie um Conrad Schielin so besonders macht. Man kann förmlich das Wasser riechen und den leichten Wind spüren, der aus der Schweiz über den See nach Lindau weht.

Und natürlich darf auch Ronsard nicht fehlen, der Esel, der den Kommissar auf seinen Wanderungen begleitet.
Wieder kann das Schweigen des Tieres die Gedanken des Ermittlers ordnen und ihm helfen, die Familiengeschichte des Journalisten zu verstehen.
Dabei baut Soedher diesmal auch einen Fall aus der jüngsten Kriminalgeschichte mit in die Handlung ein, doch mehr soll nicht verraten werden.

Die Virtuosität, mit der Jakob Maria Soedher die deutsche Sprache verwendet, stellt ihn wohltuend aus der großen Masse der Krimiautoren heraus.
Die Handlung ist leise, der Plot in diesem Buch etwas undurchsichtiger als bei seinen beiden Vorgängern, aber trotzdem bleibt es bis zum Schluss spannend. Wobei das Ende doch etwas konstruiert erscheint. Dies bleibt aber auch die einzige Schwäche, wenn man es überhaupt so nennen möchte.

Alles in allem ein sehr lesenswerter Krimi um einen Kommissar, der durch den Schreibstil seines Erfinders zu einem der ganz großen deutschen Ermittler aufgestiegen ist. Weiter so!

Luggi