Emily Diamand
Eike Schönfeld
Flutland
(1. Band)
Im Jahr 2216.
Rezension:
Auch Zahpf geht es nicht wirklich gut.
Das Schicksal der beiden verknüpft sich, als sich Lily als letzte Maßnahme, um ihren Freund Andy zu retten, der zur Miliz gepresst wurde und zum Kampf gegen die Soldaten antreten soll, aufmacht, die bei dem Überfall auf ihr Dorf entführte Tochter des Premiers zu retten und so einen Krieg zu verhindern.
Es gibt zwei Welten - "Großschottland", wo man im Jahr 2216 solarbetriebene Sonnenschiffe und technisch hochentwickelte Geräte benutzt, sowie die "letzten Zehn Grafschaften Englands", regiert von einem machthungrigen Premier, ein Land, das komplett regrediert ist und jenseits von allen technischen Entwicklungen.
Zwei Ich-Erzähler schmeicheln sich in die Herzen der Leser: Jeweils eine/r aus der Fraktion der Piraten und der Engländer.
Einerseits handelt es sich um Fantasy, andererseits sich die geschilderten Situationen aber sehr handfest.
Über allem steht jedoch die Freundschaft, die manchmal mehr zählt als Familie - und um Vernunft, die dem Machthunger der Erwachsenen gegenüber gestellt wird.
Ein super-super-super-spannender erster Band, dessen Fortsetzung sehnsüchtig erwartet wird.
Miss Sophie
Original: Reavers' Ransom
Deutsch von Eike Schönfeld
Chicken House gebunden
ISBN 978-3-551-52003-6
(ab 12 Jahren)
England steht unter Wasser und ist dreigeteilt. In den Sümpfen hausen gefährliche, blutrünstige Piraten. Einfache Fischer bewohnen die Letzten Zehn Grafschaften. Und technikgläubige Schotten leben im Norden.
Ein instabiles Gebilde, das zusammenbricht, als die Tochter des Premierministers entführt wird. Ausgerechnet Lillys Fischerdorf soll dafür zur Verantwortung gezogen werden. Und das bedeutet den Tod.
Also fasst Lilly einen Plan. Sie wird zu den Piraten segeln und ihnen einen geheimnisvollen Juwel als Lösegeld anbieten.
Doch der Juwel ist ganz und gar nicht, was er vorgibt zu sein. Dann kreuzt auch noch Zeph ihren Weg. Und der ist der Sohn des Piratenbosses ...
Hier geht es zur Sache - gleich im ersten Kapitel stirbt Lillys heißgeliebte Großmutter, erschlagen von Piraten, die es auf die Katze des Mädchens abgesehen hatten - eine ganz besondere Schiffskatze, mit Fähigkeiten, wie sie jeder Fischer in dem Dorf am Meer zu schätzen weiß.
Jetzt ist die 13jährige Waise und als wäre das nicht schlimm genug, wollen die Frauen des Dorfes sie verheiraten - an ihren Erzfeind, der außerdem noch dumm ist, aber reiche Eltern hat.
Seit Mutter und die kleine Schwester in den Sümpfen verschollen sind, interessiert sich der Vater nur noch für seine Konkubine, eine Ex-Sklavin aus "Schottland" und das tut dem Sohn des Piratenanführers mächtig weh.
Zumal er im Schatten seines vier Jahre älteren Feindes Eadan steht, der schon seine erste Fahrt als Krieger mitmachen durfte, und ständig gegen seinen oberfiesen Halbbruder kämpfen muss, der mit Vorliebe andere Menschen quält.
London ist verfallen, von der Flut gezeichnet, in der Downing Street leben die Müllhändler, die aus alt wieder neu machen.
Alle "Puter" wurden zerstört und plötzlich ist da ein Geist ohne support und ohne jemanden, der ihn bedienen kann.
Viele Kinder haben ihre Mütter verloren und ihre Väter interessieren sich nicht für sie.
Das Ende - eine schreckliche Schlacht mit vielen Opfern - ist grausam und wird so detailliert beschrieben, dass die Leser möglicherweise ein gewisses Alter haben sollten, um damit umgehen zu können.