Anne Holt Berit Reiss-Andersen Gabriele Haefs
Das letzte Mahl

Original: Uten ekko
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
Piper TB
ISBN 3-492-24273-1

Brede Ziegler, profilierter norwegischer Restaurantchef, liegt erstochen auf der Hintertreppe einer Osloer Polizeistation. In seiner Brust steckt ein edles japanisches Tranchiermesser. Wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, den beliebten und erfolgreichen Ziegler zu ermorden?
Billy T., Hanne Wilhlemsens Kollege, glaubt bald, die Schuldige gefunden zu haben. Doch ein entscheidender Detail ist ihm entgangen. Ein Detail, das Hanne der Zufall in die Hände legt und die Wahrheit über Brede Ziegler offenbart.

Rezension:
Ein Mann wird ermordet, einer der ehrgeizig, erfolgreich, skrupellos und selbstverliebt ist wie einst der sagenumwobene Narziss.
Es gibt viele Mitarbeiter und Angestellte, einen großen Kreis von Bekannten und Bewunderern, unübersichtliche Familienverbindungen - und jede Menge Verdächtige.
Ein Team von Polizisten versucht, das Verbrechen aufzuklären, jedoch jeder Einzelne ist mehr mit den eigenen Problemen befasst als mit der Auflösung des Rätsels.
Soweit nicht besonders originell. Ungewöhnlich jedoch ist die Erzählweise von Anne Holt. Wie in einem schnell geschnittenen Videoclip montiert sie scheinbar unverbundene Szenen aneinander, die Blitzlichtaufnahmen gleich Situationen und Stimmungen beleuchten. Erst ganz zum Schluss verbinden sich die Mosaiksteine zu einem großen Tableau.
So gelingt der norwegischen Schriftstellerin ein Roman, der ebenso spannend wie kunstvoll in Sprache und Konstruktion ist.
Nicht verhehlen sollte man jedoch: Wer allerdings eine episch erzählte Geschichte mit klarem Handlungsablauf bevorzugt, wird spätestens nach der Hälfte der Seiten das Buch entnervt zur Seite legen.
Pille