Das Buch direkt bei Amazon bestellen Joy Fielding Kristian Lutze
Träume süß, mein Mädchen

Original: Mad River Road
Aus dem Amerikanischen von Kristian Lutze
Goldmann gebunden
ISBN 3-442-31104-7

Jamie Kellog lebt in Florida und hat mit ihren beinahe dreißig Jahren noch immer Schwierigkeiten, das Leben in den Griff zu bekommen. Auch mit der Liebe hat es bisher nicht geklappt, denn Jamie hat ein ausgesprochenes Faible für charmante Herzensbrecher.
Alles ändert sich aber an dem Abend, an dem sie Brad Fisher begegnet und zum ersten Mal das Gefühl hat, wirklich verstanden zu werden. An seiner Seite fühlt sie sich geborgen und sicher, sie schenkt Brad ihr ganzes Vertrauen.
Als er ihr vorschlägt, eine gemeinsame Reise nach Ohio zu unternehmen, ist sie überglücklich, denn was wäre schöner, als einige Tage mit ihrem Geliebten unterwegs zu sein?
Doch Brad ist in Wahrheit ein skrupelloser Killer – und ehe Jamie sich versieht, wird sie zum wehrlosen Spielzeug eines Psychopathen, der es mit perfiden Methoden versteht, sie sich gefügig zu machen …

Rezension:
Wenn schon im ersten Kapitel das Grauen beginnt, als eine unglückliche Frau sterben muss, weil sie den Aufenthaltsort einer guten Freundin nicht preisgeben möchte, dann ist es mehr als eine Ahnung, die der Leserin sagt: „Das wird SEHR hässlich werden!“
Und beunruhigend.
Und unendlich spannend.
Denn wenn bis zum dritten Kapitel schon drei Frauen mit ähnlicher Geschichte und Vergangenheit aufgetaucht sind (von den Verwandten gegängelt, von einem brutalen Ehemann misshandelt und schließlich zur Trennung oder sogar Flucht gezwungen), dann weiß der Fielding-Fan genau, dass sich früher oder später Opfer und Täter wieder Auge in Auge gegenüber stehen werden und der Ausgang dieser Begegnung ein sehr ungewisser, aber mit Sicherheit für eine der beteiligten Parteien sehr unglücklicher sein wird.
Vergessen Sie die „Wisteria Lane“ – hier kommen die Bewohnerinnen der „Mad River Road“ und DIE werden Sie so schnell nicht wieder vergessen!
Allerdings nicht deshalb weil sie so sexy, tollpatschig und ihren Kindern nahezu perfekte Mütter sind.
Sondern vielmehr aus dem Grund, weil auch hier das „Geheimnisse haben“ fast allen zur zweiten Natur geworden ist – und mindestens eine der Frauen permanent um ihr Leben bangen muss.
Sollten Sie also ein Faible für Adrenalinschübe haben, explizite Beschreibungen von wirklich gutem Sex, aber auch unendlichen Grausamkeiten an Leib und Seele ertragen und sich außerdem einen Nachmittag/Abend frei von jeglicher Verpflichtung machen können, dann ist der wirklich brillante Thriller von Joy Fielding genau die richtige Lektüre.
Atmosphärisch dicht, vielleicht nicht ganz so ironisch wie andere Romane der Erfolgsautorin – was sich aber aus der Thematik ergibt – vor allem aber bedrückend ob der banalen Art und Weise, mit der eine sonst so patente junge Frau in eine Spirale aus Angst und Gewalt gerät, ist „Träume süss, mein Mädchen“ (dessen Titel im Original „Mad River Road“ lautet) sicherlich ein Muss für diesen Lesesommer!

Miss Sophie

 

Gastrezension(en):


Name: Marina. D.
Email: loona1991@freenet.de
Datum: 31.10.2008 (10:40)

Ich habe im Rahmen eines Literaturkurs-Projektes das Buch „Träume süß, mein Mädchen“ gelesen. Das erste Kapitel lies auf eine interessante Geschichte schließen, als ich jedoch das Buch weiter las, stellte sich heraus, dass es nicht meinen Erwartungen entsprach. Der einfache Schreibstil gefiel mir nicht, und ebenso wenig gefiel mir, dass Joy Fielding jedes einzelne Detail haargenau beschrieb; das hilft zwar dem Leser, sich alles besser vorzustellen, doch an einigen Stellen (wie z.B. bei der Vergewaltigung) trugen diese genauen und ausführlichen Beschreibungen dazu bei, dass ich mich bei der Lektüre unwohl fühlte. Außerdem reduzierten die langatmigen Beschreibungen der Autorin die Spannung; durch die Umschreibung vieler und (oft) überflüssiger Details langweilten mich einige Passagen sehr. Mir fielen die Parallelen zwischen den Vergangenheiten und den Leben der Frauen negativ auf; sie alle wurden benachteiligt und als „Opfer“ dargestellt. Das finde ich einfallslos, da das Buch durch verschiedene andere Aspekten im Leben der Frauen interessanter geworden wäre. Auch die Vorgeschichte von Brad/Ralph Fisher hätte mich interessiert, warum ist er zu einem solchen Psychopathen geworden? Das Ende gefiel mir: Ich hatte während der ganzen Lektüre des Buches geglaubt, dass Brad nach Emma suchte; dass Lilly die Gejagte war, empfand ich als einen gelungenen Abschluss. Abschließend kann ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllte.