Susanne Mischke

Nachfolgend die Vita der Autorin, verfasst von Mischke höchstselbst und mit freundlicher Genehmigung entnommen ihrer Webseite www.susanne-mischke.de , auf der sich noch viele andere Informationen zur Person und ihren Werken nebst wundervollen Fotos und einem umfangreichen FAQ befinden.

Susanne Mischke wurde am 15. August 1960 im schroffen Allgäu, genauer: in Kempten geboren, dem idealen Ort, um einen Knacks fürs Leben zu bekommen.
Berge, Seen, Kühe ... Und das Schönste: Es liegt nah an Italien. Ich komme immer wieder gerne zurück ins Allgäu — für ein paar Tage. Kommentar der Urbevölkerung zu meinen Schreibanfängen: "A weng gschponne hat se ja immer scho ..." (Übersetzung auf Anfrage).

Mit acht Jahren erster Anlauf zur Karriere als Schriftstellerin: "Mein Goldhamster…"
Meine erste angestrebte Publikation: Die Zettel mit Hamster-Geschichten, die in jeder Hamsterfutter-Packung lagen. Die eingereichte Erzählung über "Schnuffi" fand nie die Beachtung der Vitakraft-Lektoren. Das hat mich um 25 Jahre zurückgeworfen.

Abitur 1981.
O-Ton Deutschlehrer: "Das ist mein bestes Pferd im Stall" und "Das ist Handwerk!" Viel mehr als das Abi hielt mich die gleichzeitig absolvierte Jägerprüfung in Atem.

Studium Betriebs-wirtschaftslehre an der Fachhochschule Kempten. Diplombetriebswirtin.
Klasse Zeit. Viele neue Freunde, einige davon heute noch greifbar. Jeden Abend in der Kneipe — als Gast oder zur Arbeit — Reisen ohne festes Ziel, Studentenleben halt.

Arbeitete nicht nur in Kneipen sondern auch als Schauspielerin ...
Amateur-Diva! Flucht vor dem Nur-Mutter-Dasein. Meine erster Part: die Leiche in Dürrenmatts Physiker. Später Stubenmädchen im Puff. Leider kam nie der große Durchbruch ... also fing ich halt wieder an zu schreiben.

... und Probandin für Psycho-Studien.
Was man halt so macht, um in Berlin zu überleben. In den Kellern der TU wurde ich verdrahtet und musste diverse Aufgaben lösen. Detailliert beschrieben im ersten Roman „Stadtluft".

Von 1986 bis 1989 Systemanalytikerin und Logistikerin in Unternehmen der Computerbranche in Berlin und Bayern.
Von irgendwas muss man ja leben und sein BaföG zurückzahlen. Aber Berlin und geregelt arbeiten – das passte irgendwie nicht zusammen. Also wieder zurück nach Bayern.

Im Jahr 1994 zog sie nach Hessen, in die Gemeinde Seeheim-Jugenheim, und schrieb dort als Journalistin und freie Mitarbeiterin Feuilletons u.a. für das "Darmstädter Echo".
Die hessische Bergstraße hat mir sofort gefallen, denn, wie schon Goethe so treffend bemerkte: "Hier fängt Italien an." Und Verlagskollegin Gabriele Wohmann bemerkte zu recht: "In Darmstadt leben die Künste."

Im selben Jahr veröffentlichte sie ihren ersten Roman, die Berlin-Satire „Stadtluft" im Piper Verlag. Eher Satire als Krimi, obwohl schon mal das eine oder andere Verbrechen passiert.
Nichts wird je wieder so gut riechen wie das erste eigene Buch beim ersten Durchblättern. Ein Gefühl, das den ganzen vorangegangenen Absagen-Frust unbedeutend erscheinen lässt.

1996 erhielt sie den Georg Christoph Lichtenberg-Preis für Literatur des Landkreises Darmstadt-Dieburg.
Das war sehr freundlich von den Hessen! Und die Schriftstellerin Dr. Iris Anna Otto hat eine Laudatio gehalten, in der ich so gelobt wurde, als wäre ich schon gestorben.

Öffentlich zu ihrer Mordlust bekannte sie sich 1996 mit dem Roman "Mordskind", der als Hardcover erschien.
Das Buch wurde vom ZDF verfilmt und unter dem Titel "Paulas Schuld" 2001 gesendet.

Wen wundert es, dass mein erstes Mordopfer ein Hamster war? Der Roman: Psycho-Thriller und Abrechnung mit dem Mutterschaftswahn.

Ihr Kriminalhörspiel "Die Witwen" wurde 1997 vom Deutschlandradio produziert.
Zwei alte Damen beim Tee mit etwas zu viel Rum. Was Rundfunk-Regisseure und gute Sprecher aus einem Text rausholen können, ist faszinierend.

Für zwei Folgen der Serie "Alarm für Cobra 11" schrieb sie 1998 und 1999 die Drehbücher.
Zusammen mit Iris Anna Otto, der ich den Job verdanke. Wir haben mit Matchboxautos Crashs nachgestellt, haben uns manchmal schier in die Haare gekriegt und uns des öfteren fast in die Hosen gemacht vor Lachen. Teamwork kann sehr erbaulich sein. Ein Dialog, der leider nie gesendet wurde: „Der Kerl wird nicht bestattet, der geht in die Forschung."„Um die Beerdigungskosten zu sparen?"„Nein, zum Spaß."

Daneben wirkte sie in diversen Anthologien mit, u. a. bei "Mord mit Messer und Gabel", "Mordsgewichte", "Teuflische Nachbarn" und "Geschichten zum Rotwerden".
"Fragen Sie Frau Augustin" in "Mordsgewichte" ist meine heimliche Lieblingsgeschichte.

Susanne Mischke ist seit 1999 Mitglied im SYNDIKAT, der Autorengruppe für deutschsprachige Kriminalliteratur, ...
Jürgen Alberts, den ich erstmals in München bei einer gemeinsamen Lesung im Gasteig traf, legte mir bei etlichen Caipirinhas dringend nahe, dem Syndikat beizutreten. Das war, kurz nachdem die Kollegen anlässlich einer "Criminale" die Stadt Jever leer getrunken hatten. Ich hatte sofort das Gefühl, bei diesen Leuten gut aufgehoben zu sein.

... und bei den Sisters in Crime, German Chapter. Sie wurde im Mai 2001 zur Präsidentin der Sisters in Crime, German Chapter, gewählt.
Eigentlich wollte ich nur kurz vorbeschauen und kam mit dem "Präsidentenamt" nach Hause. Die Sisters — ein Kapitel für sich. Netzwerken kann Spaß machen, und einige der oben genannten Anthologien sind "Sisters"-Produkte.

Im Jahr 2001 erhielt sie die "Agathe", den Frauen-Krimipreis der Stadt Wiesbaden für den Roman "Wer nicht hören will, muß fühlen".
Agathe wiegt über drei Kilo, entsprechend angestrengt ist mein Lächeln auf dem Foto. Agathe kann hervorragend als Briefbeschwerer für abgelehnte Manuskripte oder als Mordinstrument eingesetzt werden.

Von den Büchern Susanne Mischkes sind bisher ingesamt weit über 300.000 Exemplare verkauft worden.
Interessant wäre noch zu wissen, wie viele geklaut worden sind ...

Wer nicht hören will, muß fühlen

Die Eisheilige

Mordskind (Doppelband)

Schwarz ist die Nacht

Der Mondscheinliebhaber

Die Mörder, die ich rief

Das dunkle Haus am Meer

Wölfe und Lämmer

Liebeslänglich

Der Tote vom Maschsee

Tod an der Leine

Nixenjagd

Waldesruh

Die schwarze Seele des Engels

(Foto: Jens Nibuhr)